Kitzbüheler Alpendurchquerung 29.06. – 05.07.2024

 

Geplanter Ablauf:

 Sa 29.06.2024 Treff bis 17 Uhr im Pension Sonnwend, Fieberbrunn

So 30.06.2024 Fahrt mit Öffis nach Mittersill, Aufstieg zur Bürglhütte GZ 5:00

Mo 01.07.2024 Bochumer Hütte (Kelchalm) GZ 5:15

Di 02.07.2024 Hochwildalmhütte GZ 4:17

Mi 03.07.2024 Wildseeloderhaus GZ 3:30

Do 04.07.2024 Abstieg nach Fieberbrunn und Abreise GZ 2:45

Kitzbüheler Alpendurchquerung

 

...unter diesem Motto luden Mario und Sven uns zu einer Tour auf einsamen Wanderpfaden und blühenden Almwiesen in der Zeit vom 29.06. bis 04.07.2024 ein.

 

Am 29.06. reisten wir fast alle nach Fieberbrunn und checkten dort im Hotel Sonnwend ein.

Anke und ich fuhren bei Mario und Sven mit. Christof, Cedric und Gunter erreichten nach uns das Hotel.

Joachim und Andrea waren bereits vor Ort.

Am ersten Abend war allgemeines Beschnuppern angesagt und wir stellten uns alle vor. Man will ja wissen, mit wem man unterwegs ist 😊.

Der Zufall wollte, dass an unserem Anreisetag Deutschland bei der Fußball-EM spielte. Offiziell war kaum einer von uns Fußballfan, aber wir haben uns vor dem Fernseher versammelt. Das war doch eine gute Gelegenheit, sich besser kennenzulernen.

Am nächsten Morgen wollten wir früh los. Der Eine oder Andere verkrümelte sich bald in sein Zimmer.

 

Am Sonntag hieß es: 07:30 Frühstück und eine Stunde später Abmarsch zum Bahnhof. Wir fuhren mit dem Zug nach Kitzbühel. Dort gesellte sich Alfred zu uns.

Der Bus brachte uns anschließend nach Mittersill. Kaum angekommen ging es auch schon bergauf. Wir kamen ordentlich ins Schwitzen.

Die kurzen Regenschauer haben wir gut verkraftet. Am Nachmittag erreichten wir die urige Bürglhütte.

Bei recht angenehmen Wetter ließen wir unsere Rucksäcke „fallen“ und genossen ein Getränk unserer Wahl. Alle fühlten sich dort gleich wohl. Bis zum Abend machte dann jeder seins.  

Die Wirtsleute erzeugen ihren Strom mit Wasserkraft. Abends gab es Stromschwankungen, da zu wenig da war. Das Licht flackerte.

Dann wurde die Gegend von einem Gewitter mit Hagel und Sturm heimgesucht. Strom gab es jetzt genug. Sogar so viel, dass zwei Netzteile für die Ladekabel der Handys durchgebrannt sind.

Es waren jedoch reichlich Akkus vorhanden, so dass wir uns gegenseitig aushelfen konnten.

Unser Nachtlager suchten wir mit dem Wissen auf, dass der nächste Tag regnerisch sein wird. 

 

Der Monat Juli und der Montag waren angebrochen. Nach dem Frühstück schlüpften wir in unsere Regensachen. Es ging über die Murnauer Scharte zur Bochumer Hütte. Unterwegs verweilten wir nicht sehr lange.

Es regnete den ganzen Tag und die Sicht war leider nicht immer gut. Der Vorteil eines solchen Wetters in den Alpen ist, dass man Alpensalamder sehen kann.

Wir mussten aufpassen, dass wir nicht drauftreten. Sie waren reichlich unterwegs. Es kann auch faszinierend sein, zu beobachten, wie sich die Wolken gen Himmel bewegen.

Ich weiß nicht, ob einer von uns noch eine trockene Stelle am Körper hatte, als wir in der Hütte ankamen. Gefühlt war ich durch. Unsere Klamotten wurden in den Matratzenlagern ausgebreitet.

Zum Abend gab es als Vorspeise Kaspressknödelsuppe. Die war wirklich lecker. Der Hauptgang war ein Kaspressknödel auf Sauerkraut. Ob es an der Fantasielosigkeit oder der Bequemlichkeit der Wirtin lag, dass die Haupt- fast identisch mit der Vorspeise war, haben wir nicht ermittelt.

Aber wir  liessen uns unsere Laune nicht verderben. Das Bier und die anderen Dinge schmeckten trotzdem. Danach trollten wir uns ins Bett.

 

Dienstag, der 02. Juli - 🌧️“endlich“ wieder Regen. Den ganzen Tag in einer Hütte zu verbringen, ist aber auch nicht erfüllend und in Regensachentragen waren wir schon geübt.

Also starteten wir nach dem Frühstück Richtung Hochwildalmhütte. Vorbei an wunderschönen Blumen und herrlichen Gipfeln erreichten wir etwa nach der Hälfte der Zeit die Staffalm.

Die Wirtin war draußen und Mario nutzte die Gelegenheit und fragte, ob wir einen Kaffee bekommen konnten. Wir konnten, also nichts wie hin. Sarah, die Wirtin, unterhielt uns prächtig und deshalb war es nicht bei nur einem Kaffee geblieben. Irgendwann verabschiedeten wir uns von unserer Gastgeberin und ihren Tieren.

Es ging weiter zur Hochwildalmhütte. Diese liegt 1557 m hoch und gehört den Naturfreunden. Die Wirtin, ihre Tochter und die zwei Hunde haben uns sehr lieb empfangen.

Wir waren die einzigen Gäste der Hütte, da diese nur über 10 Betten verfügt. Und die waren alle in einem Raum. Nach einer Weile hatte jeder seinen Schlafplatz gefunden. Das spätere Essen war köstlich. Abends fanden sich einige zum Spielen zusammen, andere haben gelesen. Und wieder war ein schöner Tag vorbei. Selbst der Regen pausierte ab und an. 

 

 

Man mag es kaum glauben: Es regnete am Mittwochfrüh nicht. Unsere Regensachen konnten in den Rucksack gepackt werden und die Wirtsleute servierten uns ein Frühstück vom Feinsten. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Hütte, zum Wildseeloderhaus. Es war ein befreiendes Gefühl, Luft auf der Haut zu spüren. Es ging wieder bergauf und bergab und wir begingen sehr schöne Wege.

Unterhalb vom Weißkopfkogel angekommen, beschloss ein Großteil von uns, die Rucksäcke bei Mario und Andrea zu lassen und diesen Gipfel (1970 m) zu besteigen. War das schön, ohne Last hochgehen zu können. Die Wolken boten uns wieder ein herrliches Schauspiel.

Auf unseren weiteren Weg nutzten Cedric und Anke gemeinsam mit Sven und Mario ein vorhandenes Schneefeld, um richtiges Verhalten in Gefahrensituationen zu üben. Unser letztes Ziel sollte nicht mehr weit sein. Es war noch früh am Nachmittag als wir kurz davor waren. Deshalb wanderten alle noch auf den Wildseeloder. Das Panorama von oben konnte sich blicken lassen. Bergab mussten wir uns teilweise sehr konzentrieren. Das Bild, dass uns der Wildsee und die Felswand zu unserer Linken bot, war grandios.

Wir hatten unsere letzte Hütte erreicht... und es regnete erst, als wir am Ziel waren. Den dort vorhandenen Trockenraum nutzte jeder von uns. An unserem letzten Abend ließen wir die Tage noch einmal Revue passieren. Wir waren in den wenigen Tagen gut zusammengewachsen und haben viele schöne Dinge erlebt.

Der Regen konnte dem nicht schaden.

 

Am Donnerstag nach dem Frühstück packten wir letztmalig unseren Rucksack und ich zog mir die nun endlich trockenen Wanderstiefel an.

Sonne und Wolken wechselten sich ab. Beim Abstieg kamen wir an einem Abenteuerspielplatz vorbei. Einige Spielgeräte wurden von uns begutachtet, getestet und für gut befunden :-). Auch hier hatten wir wieder sehr schöne und abwechslungsreiche Wege.

Gegen Mittag erreichten wir Fieberbrunn. Nun hieß es Abschied nehmen nach insgesamt 48 km und 2740 Hm...

 

Mario und Sven, ihr habt es wieder großartig organisiert und durchgeführt. Dafür danken wir alle euch beiden.

 

Wir waren eine bunte interessante Truppe. Es war schön, mit euch allen unterwegs zu sein. 

 

Also eventuell bis bald.

 

 

Ulrike Mai