Über den Geigenkamm - Grandiose Wege Richtung Süden

 

Montag                  29.08.22 Aufstieg aus dem Ötztal, Treff auf der Armelenhütte 17 Uhr 

Dienstag               30.08.22 Erlanger Hütte über Tumpenalm

Mittwoch               31.08.22 Ludwigsburger Hütte 

Donnerstag          01.09.22 Frischmannhütte über Feilerscharte

 

Freitag                  02.09.22 Abstieg nach Umhausen zum Parkplatz Mure 


Treffpunkt Armelenhütte

 

 

 

Vom 29.08. bis 02.09.22 luden uns Sven und Mario zu einer Hüttentour entlang des Geigenkamms ein. Wohlwissend, dass es anstrengend wird, meldete auch ich mich an. Als Losung wurde „Treffpunkt 17 Uhr  Armelenhütte“ ausgegeben. Es sollte anders kommen. Zufällig trafen wir uns alle bereits auf dem Parkplatz an der Volksschule in Tumpen. Grund genug, gemeinsam aufzusteigen. Sven und Mario waren vor uns da, genau wie Dariusz, Max, Clemens mit Alex und Christof.  Danach trafen wir ein. Torsten, Robin, Ulrike B. und ich hatten von Dresden kommend den weitesten Anfahrtsweg. Bei schönem sonnigen Wetter stiegen wir gemeinsam zur Armelenhütte auf. Mario wäre nicht Mario, wenn er nicht noch ein paar Höhenmeter draufgepackt hätte, als notwendig. Es war schweißtreibend, aber nach etwa 2 ½ Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Als ich die Hütte erblickte war mein erster Gedanke „Oh nee , hier bleiben wir jetzt???“. So unscheinbar wie die Bleibe von außen wirkte, so schön war sie drinnen. Getoppt wurde das noch von den Gastleuten und dem Service, den sie boten. Mein erster Eindruck war wie weggeblasen. Einige tranken nur etwas, andere entschieden sich für etwas Süßes. Der Renner war der Bananenkuchen. Er sah nicht nur lecker aus, sondern soll auch so geschmeckt haben. Dann richteten wir uns unser Lager ein. Bis zum Abendessen vertat sich jeder. Die Vorstellungsrunde wurde auf danach verschoben. Ulrich hatte eine Autopanne und vervollständigte unsere Gruppe erst später. Nach seiner Ankunft machten wir uns erstmal miteinander bekannt.

 

851 Hm hoch, 32 Hm runter

 

Am nächsten Morgen starteten wir gestärkt nach dem Frühstück zur nächsten Hütte. Ziel war die Erlanger Hütte. Das Wetter war wieder auf unserer Seite. Zunächst ging es etwas abwärts, um dann umso steiler einen unscheinbaren teilweise nicht markierten Weg aufzusteigen. Wir liefen vorbei an der Vorderen Tumpenalm und verließen die Baumzone. Am Tumpenbach suchten wir uns ein Plätzchen für die Mittagspause. Wir genossen die Sonne. Christof legte sich zurück, zog seinen Hut  über sein Gesicht und genoss die Wärme wie wir alle. Irgendwann mussten wir jedoch weiter, denn die Hütte kam ja nicht zu uns. Nach dem Motto, vom Sitzen kommen wir nicht hoch, rappelten wir uns auf und nahmen den nächsten Anstieg in Angriff. Wir kreuzten den Forchheimer Höhenweg und überquerten später eine Scharte. Der Ausblick war überwältigend. Bis zur Erlanger Hütte war es nicht mehr weit. Ein kurzer deftiger Anstieg brachte uns schließlich ans Ziel. Angekommen tranken die Meisten erst mal ein Bier. Wir waren zeitig an der Hütte angekommen. Ein Teil ging noch auf den Wildgrat. Ich zog es vor, nach Fotomotiven und Steinen zu suchen. Von weiten konnte ich die Gruppe beobachten. Max sprang doch tatsächlich splitterfasernackt in den Wettersee und schwamm ein paar Runden! Mir war schon beim Zusehen kalt.

Als wir abends in der Hütte saßen, begann es zu regnen und auch die Wettervorhersage für den nächsten Tag war nicht so berauschend. Sven schaute in mehreren Apps nach und war danach genauso klug wie vorher. Jede App sagte etwas anderes voraus. Nur eins war sicher, es sollte regnen. Für den nächsten Tag entschied er sich deshalb für den Abmarsch 08:30 Uhr. Clemens und Alex hatten sich entschieden, am nächsten Tag ins Tal abzusteigen. Wir waren nur noch Zehn.

 

992 Hm hoch, 203 Hm runter

 

 

Am Mittwoch passte Sven die Tour dem Wetter an. Von der Erlanger Hütte, welche in den Ötztaler Alpen liegt, ging es über das Lehnerjoch zur Ludwigsburger Hütte. Nach dem Wettersee kam ein relativ kurzer Anstieg. Am Gipfelkreuz des Lehnerjochs nahmen wir Aufstellung für ein Gruppenfoto. Danach ging es tendenziell eher bergab. Die Wolken begleiteten uns den ganzen Tag, was aber die Bergwelt noch faszinierender machte. Unterwegs kamen wir an Schafen vorbei, die auch ein Lamm bei sich hatten. Wir durften beobachten, wie es von der Mutter gesäugt wurde. Schließlich erreichten wir die Ludwigsburger Hütte. Diese liegt oberhalb des Pitztals. Am Abend bereitete Sven uns mental auf die Königsetappe des kommenden Tages vor.

 

346 Hm hoch, 959 Hm runter

 

Am nächsten Morgen ging es bereits um 8 los. Die Wolken waren uns wieder treu. Bis zur Feilerscharte ging es für mich gefühlt ständig bergauf. Als wir oben ankamen, begann es zu schneien. Der Großteil von uns entschied sich den Fundusfeiler zu besteigen, um die 3000 Meter Höhenmarke zu knacken. Mario begann mit mir den Abstieg und Ulrich begleitete uns. Es ging teils über nasse Blockfelder stetig abwärts, gespickt mit  seilversicherten Stellen. Je weiter wir runter kamen, um so entspannter wurde der Weg. Bald sahen wir die Frischmannhütte. Kurz davor begrüßten uns Murmeltiere. „Der Wachhabende“ warnte seine Artgenossen vor uns und sie verschwanden prompt. Da Murmeltiere sehr neugierig sind, ließ ich mich zurückfallen und wartete, bis sie sich wieder blicken ließen. Es dauerte nicht lange, bis sie sich wieder zeigten. Mario und Ulrich warteten auf einer Bank, wir genossen noch etwas das Panorama und gingen schließlich zu unserem letzten Übernachtungsquartier. Es war eine schöne Unterkunft. Die Wirtin hatte die Hütte erst ein Jahr vorher übernommen und wurde von ihrem Lebensgefährten bei der Bewirtschaftung unterstützt. Das Abendessen war leider etwas dürftig. Aber das tat dem schönen Tag keinen Abbruch.

 

1125 hm hoch, 901 Hm runter

 

Der letzte Tag war angebrochen. Wir genossen das schöne Frühstück, was uns liebevoll serviert wurde. Danach hieß es Abschied nehmen... von einer grandiosen sonnenbeschienenen Bergwelt und vom Großteil der Gruppe. Die Dresdner gingen mit Sven und Mario zur Hinteren Fundusalm. Von dort brachte uns ein Taxi nach Umhausen. Sven fuhr uns bis Tumpen zurück, wo wir dann die Heimfahrt antraten.

 

0 Hm hoch, Abstieg nicht der Rede wert

 

Sven und Mario, ihr habt diese Tour wieder wunderbar vorbereitet. Es hat uns allen Spaß gemacht – vielen Dank.

 

Liebe Jungs und Ulrike, ich möchte mich bei euch persönlich bedanken, dass ihr euch meinem Wandertempo angepasst habt. Es hat mich gefreut, euch kennengelernt zu haben.

 

Bis zum nächsten Mal

  

 

Es grüßt Ulrike Mai